Mathildenhöhe in Darmstadt

Mathildenhöhe in Darmstadt

Die Darmstädter Mathildenhöhe ist mit 180 Metern über NN die höchste Erhebung des Innenstadtbereichs. Zudem gilt sie als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Dieses Wahrzeichen ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk aus Hochzeitsturm, Russischer Kapelle, dem Museum Künstlerkolonie, mehreren Ausstellungsgebäuden und Künstlerhäusern, einem Platanenhain sowie einem weitläufigen Gelände. Unter der Bezeichnung "Künstlerkolonie Mathildenhöhe" verfügt sie zudem über einen Bekanntheitsgrad weit über die regionalen Grenzen hinaus.

Gegründet wurde diese eindrucksvolle Kolonie im Jahr 1899 durch den Großherzog Ernst-Ludwig von Hessen–Darmstadt. Unter dem Leitmotiv „Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst“ war sein Ziel, durch eine Kombination von Kunst und Handwerk eine wirtschaftliche Aufwertung für sein Land zu ermöglichen. Die Künstler sollten in seinem Auftrag moderne Wohnformen gestalten. In diesem Zusammenhang wollte er ein Gegenkonzept zu den zunehmenden Verdichtungen der industrialisierten Großstädte schaffen. Für die Umsetzung seiner Pläne holte der Großherzog die Jugenstilkünstler Peter Behrens, Paul Bürck, Hans Christiansen, Rudolf Bosselt, Ludwig Habich, Joseph Maria Olbrich und Patriz Huber nach Darmstadt.

Die erste Ausstellung der Künstlerkolonie wurde 1901 unter dem Motto "Ein Dokument deutscher Kunst" veranstaltet. Mittlerweile gelten die Bauwerke auf der Mathildenhöhe als Highlight des deutschen Jugendstils. Im Zentrum steht hierbei der 1908 errichtete 48,5 Meter hohe Hochzeitsturm. Erbaut wurde er als Hochzeitsgeschenk der Darmstädter Bürger zur Vermählung des Großherzogs Ernst-Ludwig mit Prinzessin Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich. Seit 1993 besteht die Gelegenheit, im Darmstädter Hochzeitsturm zu heiraten, und zwar im Zimmer der früheren Großherzogin. Pro Jahr finden in dieser Räumlichkeit etwa 500 Trauungen statt.

Die Künstlerkolonie Mathildenhöhe wurde im Jahr 2021 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

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