Mathildenhöhe in Darmstadt

Ausflugsziele

Darmstadt besitzt eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen, von denen Ihnen im Folgenden eine Auswahl vorgestellt wird. Unser Rundgang beginnt an der Kuppelkirche St. Ludwig. Danach bewegen wir uns in nördliche Richtung unmittelbar ins Stadtzentrum. Anschließend machen wir einen Schlenker in Richtung Hessisches Landesmuseum und Herrngarten. Unsere Tour endet an der im Osten der Stadt gelegenen Mathildenhöhe, die als eines der Wahrzeichen von Darmstadt gilt.

Kuppelkirche St. Ludwig

Kirche St. Ludwig in DarmstadtDie Kirche St. Ludwig gilt als die katholische Hauptkirche in Darmstadt. Sie besticht insbesondere durch ihre imposante Kuppel, die man schon von Weitem erblicken kann.

Im Darmstädter Volksmund wird das Gotteshaus auch "Käseglocke" oder "Kääsglock" genannt. Die Kirche wurde von 1822 bis 1827 nach den Entwürfen des Stadtplaners Georg Moller als erste katholische Kirche Hessen-Darmstadts seit der Reformation erbaut. Als Muster für das klassizistische Gebäude diente das Pantheon in Rom. Der Bauplatz sowie eine beachtliche Summe an finanziellen Mitteln wurde durch Großherzog Ludwig I. zur Verfügung gestellt. Während der folgenden Jahrzehnte erfolgten im Innenbereich der Ludwigskirche mehrere Umbauten.

Das Gotteshaus wurde am 11. September 1944 bei einem Bombenangriff bis auf die Grundmauern zerstört. Ihr Wiederaufbau erfolgte ab den 1950er Jahren, allerdings in vereinfachter Form. Hierbei ersetzte man die einstigen Holz-Bohlen-Konstruktion der Kuppel durch eine Stahlkonstruktion. Im Jahr 1994 erfolgte die Fertigstellung des Außenbereichs, elf Jahre danach fand die Sanierung des Innenbereichs ihren Abschluss. Heute erstrahlt der Innenraum in erster Linie in Blau- und Rottönen. Im September 2005 wurde die neue Orgel der Kirche eingeweiht.

Staatstheater

Staatstheater DarmstadtDas Darmstädter Staatstheater ging aus dem früheren Landestheater hervor, das auf eine wechselvolle Geschichte in der einstigen großherzoglichen Residenz zurückblickt. Darmstadt ist für seine langjährige Theatertradition bekannt, die bereits im 17. Jahrhundert ihren Anfang nahm. Zu dieser Zeit zählten Singballette und Ritterspiele zu den höfischen Zeremonien der Landgrafen.

Für das Volk hingegen fand Theater in Form von fahrende Schauspielergruppen dar, die zuweilen ihre Bühnen in der Stadt aufbauten. Dies änderte sich, als Großherzog Ludwig I. an der heutigen Stelle des Staatstheaters ein Hoftheater erbauen ließ, zu dem alle Bevölkerungsgruppen Zutritt hatten. Ab 1919 trug dieses den Namen "Landestheater".

Im Zweiten Weltkrieg fiel das Schauspielhaus einem Bombenangriff durch die Alliierten zum Opfer. Das aktuelle Theatergebäude entstand zwischen 1968 und 1972 nach einem preisgekrönten Entwurf des Architekten Rolf Prange.

Da das Theater im kulturellen Leben Darmstadts auch heute noch bedeutende Rolle spielt, hält das Staatstheater Darmstadt für seine Besucher ein abwechslungsreiches Angebot bereit. Neben Schauspiel werden in dem Mehrspartenhaus (Großes und Kleines Haus) auch eine große Anzahl an Konzerten aufgeführt. Seit einer umfassenden Sanierung zwischen 2002 und 2006 gibt es in dem Schauspielhaus auch die Kammerspiele.

Des Weiteren hält das Staatstheater Darmstadt ein breites Programm für Kinder bereit. Zu diesem gehören unter anderem Stücke, die sich auf traditionelle Märchen oder auch moderne Erzählungen beziehen. Auch Konzerte für die kleinen Besucher zählen zum Repertoire des Theaters. Das Schauspielhaus unterhält zudem eine kleine Abteilung für Theaterpädagogik, die Eltern, Erziehern oder auch Lehrern als Ansprechpartner zur Verfügung steht.

Luisenplatz

Luisenplatz Darmstadt Seit Anfang des 19. Jahrhunderts gilt der Luisenplatz als das Zentrum der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Mit dem Ständehaus als ehemaliger Sitz des Landtages, dem Kollegiengebäude als Regierungssitz sowie dem Alten Palais als Residenz des Großherzogs war er des Weiteren bis zum Zweiten Weltkrieg der politische Mittelpunkt des Großherzogtums Hessen.

Heute steht an der Stelle des Alten Palais das Luisencenter, in dem sich neben einer Vielzahl an Geschäften auch Teile des Rathauses befinden. Das von 1777 bis 1780 errichtete Kollegiengebäude ist mittlerweile Sitz des Regierungspräsidiums Darmstadt. An dem Standort des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Ständehauses befindet sich heute die Hauptfiliale der Sparkasse Darmstadt.

In der Mitte des Luisenplatzes ragt das 39,15 Meter hohe Ludwigsmonument in die Höhe, das im Volksmund auch der "Lange Ludwig" genannt wird. Die imposante Statue wurde zum Gedenken an Großherzog Ludewig I. errichte, unter dessen Regentschaft 1820 die erste Verfassung für das Großherzogtum Hessen verabschiedet wurde. An dem Monument beteiligten sich zahlreiche Darmstädter Bürger mit ihren Spenden. 1841 konnte der Grundstein für diese beeindruckende Säule aus Sandstein gelegt werden.

Der Luisenplatz ist heute frei vom PKW-Verkehr, die Autos fahren unterirdisch durch den Citytunnel. Allerdings ist der Platz der Knotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr (Straßenbahnen und Busse).

Marktplatz und Altes Rathaus

Marktplatz Darmstadt Der Marktplatz in Darmstadt wurde im 13. und 14. Jahrhundert zwischen der Stadtkirche und dem Residenzschloss angelegt. Vermutungen zufolge handelt es sich bei diesem um den der ältesten Platz der Stadt. Seit 1330 fanden hier regelmäßig Wochen- und Jahrmärkte statt. Über mehrere Jahrhunderte hinweg war der Marktplatz das Zentrum des wirtschaftlichen Lebens in der gesamten Region. Zwischen 1566 und 1568 wurde auf der Südseite des Platzes ein neues Rathaus erbaut. Allerdings ersetzte man dieses von 1598 bis 1601 durch das bis heute bestehende Bauwerk.

Während der Folgejahre wurden an der West- und Ostseite des Platzes sehr sehenswerte Adels- und Beamtenhäuser errichtet. Diese und auch das Rathaus fielen jedoch 1944 den Luftangriffen durch die Alliierten zum Opfer. Auch das Residenzschloss trug hierbei schwere Schäden davon. Lediglich der aus dem Jahr 1546 stammende Marktbrunnen blieb komplett erhalten.

In der Nachkriegszeit entstanden am Marktplatz neue und moderne Gebäude, nur das Rathaus und das Residenzschloss wurde nach historischem Vorbild wieder aufgebaut. In den Jahren 1996 und 1997 erhielt der Platz eine vollständig neue Pflasterung. Mittlerweile gehört er zur Darmstädter Fußgängerzone. Zudem ist er ein zentraler Knotenpunkt des städtischen und regionalen Nahverkehrs.

Mittwochs und Samstags findet des Weiteren auf dem Platz ein Wochenmarkt statt. In dem Alten Rathaus sind heute das Standesamt und die Gaststätte "Ratskeller" untergebracht. In letzterer besteht für Gäste die Gelegenheit, neben regionalen Gerichten auch selbstgebrautes naturtrübes Bier zu genießen.

Residenzschloss

Residenzschloss Darmstadt Das Residenzschloss befindet sich im Zentrum der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Bekannt ist dieses auch unter dem Namen Stadtschloss. Das imposante Bauwerk wurde es im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts von den Katzenelnbogener Grafen als Wasserburg erbaut. Im Jahr 1479 ging es in den Besitz der Hessischen Landgrafen über. Während des Schmalkaldischen Krieges brannte 1546 ein großer Teil der aus Fachwerk errichteten Anlage ab.

Georg I. erkärte im Jahr 1567 Darmstadt zur Residenzstadt. Infolgedessen wurde das Schloss nach den Entwürfen der Baumeister Jakob Kesselhuth und Christoph Müller im Stil der Renaissance umfassend erweitert. Durch den großen Schlossbrand im Jahr 1715 erlitt das Bauwerk schwere Schäden. Daraufhin erteilte Landgraf Ernst Ludwig dem Architekten Louis Remy de la Fosse den Auftrag, mit dem Bau eines neuen Schloss im Stil des Barock zu beginnen. Geplant war der Bau einer riesigen vierflügeligen Schlossanlage, deren Fertigstellung allerdings wegen Finanzierungsproblemen niemals erfolgte.

Bis heute besticht die Schlossanlage durch ihre einmalige Kombination verschiedener Baustile. Hinter der im Barock gestalteten Schlossfassade befinden sich noch immer die Bauten aus der Zeit der Renaissance.

Herrngarten Darmstadt

Herrngarten Darmstadt Der Herrngarten ist als der größte und älteste Park in Darmstadt bekannt. Angelegt wurde er im 16. Jahrhundert durch die Zusammenführung drei größerer und mehrerer kleinerer Gärten. Auf Anordnung der Landgräfin Karoline erfolgte 1766 die Umgestaltung des Herrngartens in einen englischen Park. 1811 wurde die Anlage infolge eines Erlasses des Großherzogs Ludwig I. für die Allgemeinheit zugänglich gemacht. Mittlerweile ist er ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher aller Altersgruppen.

Sehr populär bei Familien mit Kindern ist der in der Parkanlage zu findende Aktivspielplatz. Zu diesem zählen beispielsweise ein Sportfeld, ein Bolzplatz, eine Seilbahn, eine Lagerfeuerstelle, eine BMX-Bahn und eine Tischtennisplatte.

Mathildenhöhe

Mathildenhöhe Darmstadt Die Darmstädter Mathildenhöhe ist mit 180 Metern über NN die höchste Erhebung des Innenstadtbereichs. Zudem gilt sie als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Dieses Wahrzeichen ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk aus Hochzeitsturm, Russischer Kapelle, dem Museum Künstlerkolonie, mehreren Ausstellungsgebäuden und Künstlerhäusern, einem Platanenhain sowie einem weitläufigen Gelände. Unter der Bezeichnung "Künstlerkolonie Mathildenhöhe" verfügt sie zudem über einen Bekanntheitsgrad weit über die regionalen Grenzen hinaus.

Gegründet wurde diese eindrucksvolle Kolonie im Jahr 1899 durch den Großherzog Ernst-Ludwig von Hessen–Darmstadt. Unter dem Leitmotiv „Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst“ war sein Ziel, durch eine Kombination von Kunst und Handwerk eine wirtschaftliche Aufwertung für sein Land zu ermöglichen. Die Künstler sollten in seinem Auftrag moderne Wohnformen gestalten. In diesem Zusammenhang wollte er ein Gegenkonzept zu den zunehmenden Verdichtungen der industrialisierten Großstädte schaffen. Für die Umsetzung seiner Pläne holte der Großherzog die Jugenstilkünstler Peter Behrens, Paul Bürck, Hans Christiansen, Rudolf Bosselt, Ludwig Habich, Joseph Maria Olbrich und Patriz Huber nach Darmstadt.

Die erste Ausstellung der Künstlerkolonie wurde 1901 unter dem Motto "Ein Dokument deutscher Kunst" veranstaltet. Mittlerweile gelten die Bauwerke auf der Mathildenhöhe als Highlight des deutschen Jugendstils. Im Zentrum steht hierbei der 1908 errichtete 48,5 Meter hohe Hochzeitsturm. Erbaut wurde er als Hochzeitsgeschenk der Darmstädter Bürger zur Vermählung des Großherzogs Ernst-Ludwig mit Prinzessin Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich. Seit 1993 besteht die Gelegenheit, im Darmstädter Hochzeitsturm zu heiraten, und zwar im Zimmer der früheren Großherzogin. Pro Jahr finden in dieser Räumlichkeit etwa 500 Trauungen statt.